Sicherheit (=Safety)

 

Wir können für Sie folgende Sicherheitsanalysen durchführen:

  • Funktionsgefahrenanalyse​: ​In der Anfangsprojektphase (Phase A) kann eine Funktionsgefahrenanalyse (Functional Hazard Analysis) für jede Systemfunktion durchgeführt werden, um die Auswirkungen einer Fehlfunktion (Ausfall, ungewolltes Auslösen, usw.) zu identifizieren und korrektive Maßnahmen zu empfehlen, um die Fehlfunktion zu vermeiden oder die Auswirkungen zu kontrollieren und diese systematisch zu dokumentieren.
  • Gefahrenanalysen (=Hazard Analyses): Die Gefahrenanalysen, als Sicherheitsinstrument ("Top-down"), werden verwendet, um mögliche Gefahren für Mensch und Umwelt, die durch das zu analysierende System, Subsystem und deren Komponenten entstehen können, zu identifizieren, korrektive Maßnahmen zu empfehlen, um die Gefahr zu vermeiden oder die Auswirkungen zu kontrollieren und diese systematisch zu dokumentieren. Soweit möglich, kann auch die Eintrittswahrscheinlichkeit der Gefahr angegeben werden, um, in Kombination mit der Kritikalität, ein eventuelles Ranking für Design-Optimierung zu ermöglichen. Die Gefahrenanalyse kann nach ECSS, CNES, NASA oder ARP Methode durchgeführt und dokumentiert werden.
  • Critical Points (=Kritische Punkte = Kritische Szenarien) / Critical Items (=Kritische Teile): Critical Points, nach ECSS, CNES, ESA, sind kritische Szenarien, die eine Gefahr für Mensch oder Umwelt, die durch das zu analysierende System, Subsystem und deren Komponenten entstehen können, jedoch nicht mit Hilfe einer Gefahrenanalyse und/oder eine FMEA/FMECA zu erfassen und zu beschreiben sind, aber zur Identifizierung kritischer Punkte beitragen können.
  • Hazard Reports (ESA, CNES, NASA): Die Hazard Reports sind primär auch eine Art wie die oben beschriebene Gefahrenanalyse, jedoch die Dokumentations- und Präsentationsart ist unterschiedlich. Diese Dokumentationsart der Gefahrenanalyse wird benötigt, um die Genehmigung eines Trägers für eine Flugfreigabe zu ermöglichen. Beispielsweise Satelliten, die auf einem Träger in der Erdumlaufbahn befördert werden, werden in drei Phasen von dem Trägersicherheitspanel u.a. mit Hilfe dieser Hazard Reports bewertet und der Flug mit dem Träger zertifiziert.
  • Zone Analyse (Zonal Analysis, Zonal Safety Analysis=ZSA): Eine Zone Analyse wird als ein ergänzendes RAMS Instrument neben der FMECA und der Gefahrenanalyse verwendet, um Risiken, die von dem zu analysierenden System für Mensch oder Umwelt ausgehen können, durch topologische Untersuchung des realisierten Systems zu erfassen, zu dokumentieren und soweit möglich korrektive Maßnahmen auszusprechen. Daher wird die Zone Analyse in früheren Entwicklungsphasen mit Hilfe von Modellen oder besser mit Hilfe digitaler Mock-Up's (DMU's) oder Animationen per Computer durchgeführt. Nur so ist es möglich, ungewollte Interaktionen zwischen Subsystemen oder Komponenten zu identifizieren.
  • Prozess Risikoanalysen (Process FMECA): Die Prozess-Risikoanalyse wird als ein ergänzendes RAMS Instrument neben der FMECA, der Gefahrenanalyse und Zone Analyse verwendet. Es ist nicht möglich, ausschließlich mit der FMECA, der Gefahrenanalyse oder der Zone Analyse, Risiken im Prozessverlauf zu identifizieren, die Auswirkungen auf die Unversehrbarkeit des zu liefernden Systems oder der Komponente haben können. Die Prozess-Risikoanalyse schließt diese Lücke durch die systematische Untersuchung des Prozessverlaufs auf mögliche Prozess- oder menschliche Fehler, die unentdeckt bleiben und erst in der Verwendung des gelieferten Systems oder der gelieferten Komponente zum Tragen kommen, was verheerende Auswirkungen auf das Unternehmen hätte.
  • Funktionskategorien und Definitionscharakteristiken: Die Klassifizierung der Produkte in Funktionskategorien abgeleitet, von ihrem Einfluss auf die Sicherheit oder die Zuverlässigkeit, ist ein weiteres RAMS Instrument, um die Wichtigkeit eines Produktes zu kennzeichnen. Die Klassifizierung eines Produktes in seiner Funktionskategorie ist die Voraussetzung für den nächsten Schritt zu Klassifizierung der Produktdefinitionscharakteristiken, wie z.B. Toleranzen, Materialien, Rauigkeit oder für elektrische Komponenten die Spannungsfestigkeit, usw. abgeleitet von ihrem Einfluss auf die Sicherheit oder der Zuverlässigkeit. Dieses Instrument ist eher für eine Serienfertigung angedacht, um den Inspektionsaufwand zu optimieren oder gezielt mögliche Abweichungen vom Soll in der Fertigung zu klassifizieren und die daraus folgende Genehmigung zu ermöglichen, ohne jedes Mal eine RAMS Analyse durchführen zu müssen.
  • Sicherheitszuteilung (Safety Allocations): Das Instrument Sicherheitszuteilung wird verwendet, um die übergeordneten quantitativen Sicherheitsanforderungen eines Systems in die verschiedenen Funktionen (Definitionsphase) und in die verschiedenen Subsysteme und Komponenten (Preliminary Design Phase) zuzuteilen. 

Dieser Vorgang ist notwendig, um die quantitativen Sicherheitsanforderungen in den zu erstellenden Subsysteme- oder Komponenten-Spezifikationen zu definieren, wonach die Subsystem- und die Komponenten-Hersteller designen ("Top-down") können. Ferner setzen die Probabilitätssicherheitsanalysen eine quantitative Sicherheitszuteilung voraus.

  • Probabilitätssicherheitsanalysen (=Probabilistic Safety Analyses):  ​​Die Probabilitätssicherheitsanalysen ("Bottom-up") werden einerseits durchgeführt, um die spezifizierten quantitativen Sicherheitsanforderungen zu verifizieren/nachzuweisen und andererseits sind sie als ein komplementäres Instrument zur Identifizierung kritischer Punkte (Critical Points) in einem System, Subsystem oder einer Komponente zu verwenden.

Für die Probabilitätssicherheitsanalysen werden in der Raumfahrt übliche Zuverlässigkeitsmethoden, nach ECSS, CNES, NASA oder ARP angewendet, jedoch mit dem Kunden vorher abgestimmt.

Folgende Methoden finden hierbei Anwendung:​

  • Zuverlässigkeitsblockdiagramme (=Reliability Block Diagram = RBD)
  • Fehlerbaumanalysen (Fault-Tree Analysis = FTA)
  • Strength/Stress Methode (S/R)
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